Newsletter 04 / 2020

von Alexander Lauber

Joshua bei der Übergabe der "Veronica-Eimer" und der Seife

Liebe Freundinnen und Freunde des Fördervereins,

 

bei uns geht es derzeit Schlag auf Schlag! Vergangene Woche haben wir drei Sets sogenannter „Veronica“-Eimer zusammen mit einem gewissen Vorrat an Seife nach Madina zum Waisenhaus transportiert. Als Veronica-Eimer wird in vielen Ländern Westafrikas ein Mechanismus zum Händewaschen bezeichnet. Ein Set besteht dabei aus einem Eimer, der am unteren Ende mit einem Wasserhahn versehen ist sowie einem gewöhnlichen Eimer, der als Auffangbecken dient. Solche Händewaschstationen, wie sie auf dem Bild unseres Freundes Joshua bei der Übergabe der Gegenstände zu sehen sind, stehen derzeit in Sierra Leone vor jedem Gebäude und an jedem Markt. Alle Besucherinnen und Besucher sowie Passantinnen und Passanten werden dadurch ermuntert, sich vor Eintritt in das Gebäude oder den Ort des Begehens die Hände zu waschen. Oftmals stellen Security-Leute sicher, dass sich jeder und jede vor dem Eintritt die Hände wäscht.

 

Um die Wichtigkeit des Händewaschens generell und in Zeiten von COVID-19 im Besonderen zu betonen, stellen wir im Einvernehmen mit Herrn Bangura je eine Waschstation vor dem Wohngebäude der Mädchen, der Jungs und vor dem Hauptgebäude auf. Zudem haben wir Herrn Bangura gebeten, die Kinder mittels YouTube-Videos für das regelmäßige und korrekte Händewaschen zu sensibilisieren. Zwei Beispielvideos haben wir hier (für Kinder mit den Baby Haien) und hier (etwas akademischer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen) verlinkt.

 

Derweil setzt sich in Sierra Leone durch die geringen Fallzahlen leider immer mehr die Meinung durch, Corona existiere im Land überhaupt nicht. Trotz Maskenpflicht tragen nur sehr wenigen Menschen Gesichtsmasken, um sich zu schützen. Leider wird dies von Sicherheitskräften, entgegen der Ankündigung der sierra-leonischen Regierung, auch nicht sanktioniert. Wir beobachten, dass die Menschen immer unvorsichtiger werden. Bars und Restaurants werden vor allem an Wochenenden wieder vermehrt aufgesucht, gleichzeitig werden Abstandsregeln meist nicht eingehalten und selbst das Händewaschen oft ignoriert. Dabei dürfte der Höhepunkt der Corona-Krise in Sierra Leone noch gar nicht erreicht sein. Stand 6. Juni 2020 gibt es 946 bestätigte Fälle, wovon 48 starben.

 

In diesen Sinne empfehlen wir, egal wo auf der Welt, demütig mit der für uns alle ungewohnten Situation umzugehen, damit die Beschränkungen weiterhin schrittweise gelockert werden können und somit eine rasche Rückkehr zur Normalität gelingen kann. Bleiben Sie vorsichtig und gesund!

 

Mit freundlichem Gruß,

 

Ihr Förderverein

 

 

 

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