Newsletter 03 / 2020

von Alexander Lauber

Liebe Freundinnen und Freunde des Fördervereins,

 

wir haben tolle Neuigkeiten aus Sierra Leone! Vorvergangenes Wochenende war Sebastian bei einer Matratzenfabrik in Freetown und hat 26 neue, qualitativ-hochwertige Matratzen für die Stockbetten der Waisenkinder in Madina gekauft. Letzten Mittwoch wurden die Matratzen nach Madina transportiert – dies war mit einer Sondergenehmigung möglich. Derzeit sind Reisen zwischen den Distrikten Sierra Leones grundsätzlich untersagt. Waren und Güter dürfen jedoch noch transportiert werden.
Die Kinder und Herr Bangura waren darüber sehr glücklich – was die Bilder beweisen! Und wir sind es natürlich auch – haben wir die schlimmen Zustände der Betten schließlich mit eigenen Augen gesehen!

 

Zudem erhielten wir Bilder von der Reisfarm, die zeigen, wie das Farmland für die neue Anbausaison vorbereitet wird. Die Familie Bangura liegt damit sehr gut im Zeitplan! Mit dem großflächigen Anbau von Reis tun wir als Förderverein nicht nur den Kindern des Waisenhauses etwas Gutes. Wie folgendes Interview mit der Präsidentin derevangelischen Hilfswerke Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe zeigt, bahnt sich in Entwicklungsländern aufgrund der strengen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus eine schlimme Hungerkrise an. Einen möglichen Lösungsansatz sieht die Präsidentin in einer regionalen, standortgerechten, klimaneutralen und vielfältigen Produktion von Nahrungsmitteln mit lokalem Saatgut. Somit liegen wir mit unserem Projekt voll im Trend!

 

Vor einigen Tagen sorgte der Erziehungsminister von Sierra Leone, David Moinina Sengeh, für Aufsehen, weil er in der Zeit des Lockdowns ein Bild gepostet hat, das ihn während einer Zoom-Konferenz mit seiner kleinen Tochter auf dem Rücken tragend zeigt. Diese Aufgabe ist in afrikanischen Ländern nämlich ganz klar Frauen zugedacht. Das Bild führte zu einer kontroversen Diskussion auf dem afrikanischen Kontinent. Der einzige deutschsprachige Artikel wurde von der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht. Weil dieser ohne Abonnement nicht immer vollständig zugänglich ist, haben wir den ausführlichen englischsprachigen Artikel von BBC online zugefügt.

 

Derweil wird in Sierra Leone eine Diskussion über eine zweiwöchige Ausgangssperre geführt. Das Problem: Hunderttausende Menschen leben von der Hand in den Mund und können nicht zu Hause bleiben. Die Anschaffung von Nahrungsmitteln für einen Zeitraum von zwei Wochen können sich nur sehr wenige Menschen überhaupt leisten. Deshalb ist nun zumindest eine Maskenpflicht eingeführt worden.

Stand 25. Mai 2020 gibt es in Sierra Leone 735 bestätige Fälle von Corona, wovon 42 Menschen gestorben sind.


Wie schwierig der Umgang mit dem Corona-Virus in Sierra Leone nur wenige Jahre nach dem Ebola-Trauma ist, zeigt ein sehr informativer Artikel des Tagesspiegel mit dem Titel „Wir leiden kollektiv an einer Posttraumatischen Belastungsstörung“.

 

 

Wir bleiben dennoch positiv und wünschen Ihnen und Ihren Familien weiterhin gute Gesundheit!

 

Mit freundlichem Gruß,

 

Ihr Förderverein

 

 

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